SPS-Daten via Mobilfunknetz übertragen
Stellen Sie sich folgende Situation vor
Mitten im Wald, einsam, verlassen und genauso schlecht zugänglich liegt sie da: eine von rund 40 Stationen zur Wasserversorgung. Diese Abgeschiedenheit kam dem Wasserwerk früher teuer zu stehen: Täglich mussten sechs Mitarbeiter auf Kontrollfahrt gehen und prüfen, ob z.B. der Wasserstand ausreichend ist und die Pumpen noch funktionieren.
Inzwischen macht die Fernüberwachungs- und Leitstelle mit SPS Technik von PHOENIX CONTACT und die Übertragung in das Telekom Mobilfunknetz die Kontrollfahrten überflüssig und nebenbei die Wasserversorgung noch sicherer.
Die Technik
Jede Überwachungsstation besteht aus einer SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) mit verschiedenen Eingangsmodulen, einem Netzteil, einer USV-Einheit und einem Mobilfunk- oder DSL Modem. Mit der SPS werden Zu- und Ablaufzähler, Wasserstände, Betriebszustände und Störmeldungen erfasst.
Diese Informationen werden über das Mobilfunknetz (in einem speziell gesicherten Verfahren mit "Machine to Machine" SIM Karten per IP VPN der Telekom) zur GEDAKO GmbH übertragen. Dort werden Sie in einem Server verarbeitet. Die IT Sicherheit spielt dabei eine große Rolle. Der VMware ESXi Server stellt unterschiedliche virtuelle Maschinen bereit. Diese beinhalten die Visualisierungssoftware, die Datenarchivierung und die Alarmzentrale (siehe Schaubild). Die bereitgestellten Dienste sind lediglich per Site to Site VPN und über den Blackberry Enterprise Server 12 erreichbar und kommunizieren nur mit den eingetragenen SIM Karten im Mobilfunknetz. Es gibt keine offenen Ports!
Per Webbrowser lassen sich diese Daten visuell darstellen, dabei können Graphen und Tabellen individuell angepasst werden. Tabellen zeigen je nach Wunsch 15 Min. Werte oder ganze Jahresbilanzen. Dabei kann herstellerunabhängig jedes beliebige Endgerät z.B. Tablet, Handy oder Notebook verwendet werden. Die Endgeräte bauen dabei ebenfalls eine sichere Verbindung zum Server auf. Die Daten sind per Site to Site VPN gesichert und dadurch nicht aus dem Internet erreichbar.
Störmeldungen schnell bemerken
Kommt es in einer der Stationen zu einer Störung, wird diese sofort und ohne Verzögerung rausgeschickt. Dabei kann im Server festgelegt werden, wer, wann und auf welchem Wege (E-Mail, Anruf, SMS) benachrichtigt werden soll. Es können Dienstpläne, Handynummern und E-Mail Adressen hinterlegt werden. Das jeweilige Handy des Bereitschaftsdienstes erhält z.B. immer jede Meldung. Wird ein Rohrbruch vermutet, kann die Anlage in einen "Live-Modus" geschaltet werden. Die Zählerimpulse werden dann in weniger als 3 Sekunden live dargestellt.
Fazit
Das Überwachungssystem hat die Betriebssicherheit insgesamt erhöht. Anstelle der Kontrollfahrten konzentrieren sich die Mitarbeiter heute auf die Behebung von Störungen und sind verfügbar für notwendige Wartungs- und Unterhaltsarbeiten.
Bericht: P&A Perspektive Prozessindustrie - Ausgabe 11.2016
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